Die Informationen für Lehrer sind unterteilt in Informationen zur WebQuest-Methode allgemein oder Informationen zu dem hier vorliegenden WebQuest „Sommerferien“ .
Dafür erhalten sie hier eine grobe Gliederung der beiden Punkte:
Vielen Dank für die Benutzung und viel Spaß bei der Bearbeitung unseres WebQuests mit Ihrer Klasse wünschen: Merrit Stahl, Luisa Peters und Katrin Baum
1 Informationen zur PrimarWebQuest-Methode
1.1 Didaktische und methodische Hinweise
Digitale Mediennutzung ist für Grundschüler der heutigen Zeit selbstverständlich. Das Lernen in und mit dem Internet bietet dem Nutzer Materialien in scheinbar unbegrenzter Vielfalt. Viele Informationen sind in einer regelrechten Flut nutzbar. Dabei entsteht oft die Schwierigkeit, dass zwar viele Informationen gefunden, jedoch ohne jegliche weitere Prüfung unkritisch und unreflektiert genutzt werden.
Die PrimarWebQuest-Methode soll genau hier ansetzen. Nutzer dieses PrimarWebQuests werden an ausgewählte Seiten, bzw. Dateien „verlinkt“, sodass nur geprüfte Informationen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung stehen.
Das vereinfachte WebQuest:
Lehrer-Online.de: WebQuests für die Grundschule: Prima(r)WebQuest
Eine Beschreibung zum klassischen Aufbau finden sie unter:
Christof Schreiber: Die klassische WebQuest-Methode
Eine Linkliste mit umfangreicherer Information zum Thema finden Sie unter:
Christof Schreiber: Links zum Thema WebQuests
1.2 Aufbau eines PrimarWebQuests
Das PrimarWebQuest gliedert sich immer in die folgende Punkte:
Einleitung, Projekt, Material, Anforderung und Ausblick.
Einleitung
Die Einleitung bildet die Startseite des Webquests und sollte daher für die Zielgruppe ansprechend gestaltet sein. Auf diese können die Schüler zu jeder Zeit zurück gelangen. Von hier aus sind alle einzelnen Seiten verlinkt, sodass ein einfaches „hin- und herklicken“ ermöglicht wird.
Die Einleitung soll die Schülerinnen und Schüler auf das Thema einstimmen und einen Anreiz schaffen sich mit der Seite auseinanderzusetzen. Durch einen Lebensweltbezug soll ihr Interesse geweckt werden, sodass das Webquest motiviert bearbeitet werden kann.
Projekt
Unter dem Reiter Projekt ist eine kurze Beschreibung des Webquests zu finden, welche den Schülern kurz den Sinn des Projektes aufzeigen soll. Des weiteren werden hier die Arbeitsschritte des Projektes vorgestellt, an denen sich die Schüler orientieren können. Diese sind durch farbige Hinterlegung direkt mit den Aufgaben verlinkt. Bei der Beschreibung des Arbeitsprozesses ist zu beachten, dass nicht mehr als nötig vorgegeben werden sollte. Kann die Klasse sehr frei arbeiten, braucht man nur wenige Hinweise. Andere Klasse benötigen detailliertere Anweisungen.
Der Umgang mit Material und Quellen, Suche und Bearbeitung von Informationen, konkrete Fragen und Anweisungen, Art der Zusammenarbeit sowie die Art der Präsentation werden beschrieben.
Material
Unter Punkt 3 befinden sich die so genannten „Spezialaufträge“. Diese sind in der angegeben Reihenfolge zu bearbeiten. Auch hier sind die Aufträge wieder durch vorgefertigte Materialien verlinkt. Hierbei ist es sinnvoll verschiedene Arbeitsblätter bereits ausgedruckt zu haben, um dadurch mehr Zeit zur Bearbeitung der Aufgaben zu haben.
Als Hauptquelle soll das Webquest an sich dienen. Dieses muss aber nicht die einziege Quelle bleiben. Für jedes Thema und für jede Altersstufe sollten geeignete Quellen verwendet werden. Teilweise ist es erforderlich, Quellen zielgruppengerecht zu verändern oder anzupassen. Auch klassische Medien wie Bücher oder Zeitschriften können hier eingesetzt werden.
Anforderung
Dieser Bereich beschreibt die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler. Sie erfahren hier, welche Anforderungen an eine gelungene Arbeit gestellt werden. Um das eigenständige, selbstverantwortliche und reflektierte Arbeiten zu fördern, ist in diesem Bereich ein Selbstbewertungsbogen hinterlegt. Mit Hilfe von diesem sollen die Schüler sich selbst einschätzen und bewerten.
Ausblick
Der Ausblick verdeutlicht kurz die Zielerreichung des Projektes und erzeugt damit erneut Motivation sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Sinnvoll sind deshalb die Bereithaltung von weiterführenden Links, sodass schnellere Schülerinnen und Schüler zusätzliche Informationen zum Thema erhalten oder ihr gewonnenes Wissen testen können.
1.2 Hinweise zum Umgang mit dem PrimarWebQuest
Bevor die SuS sich im Unterricht mit einem PrimarWebQuest beschäftigen, sollte es eine kurze Einführung zum Umgang damit geben. Alle für die SchülerInnen wichtigen Hinweise zur Arbeit mit dem PrimarWebQuest sind jedoch auch in diesem selbst beschrieben, sodass eine selbständige Auseinandersetzung damit (je nach Klasse) auch möglich ist. Das PrimarWebQuest und die verwendeten Quellen sollten vom technischen Anspruch, vom Umfang und der Sprache den Lernvoraussetzungen und der Leistungsfähigkeit der SchülerInnen entsprechen.Häufig sind PrimarWebQuests so konstruiert, dass sie in Gruppenarbeit bewältigt werden können. Hierfür ist es sinnvoll die Gruppen vor Beginn einteilen zu lassen oder einzuteilen.
Vor Beginn der Arbeit mit dem PrimarWebQuest sollte dies vorher von allen SuS gelesen werden. So können allgemeine Fragen gemeinsam geklärt werden.
Voraussetzung für die Bearbeitung des PrimarWebQuests ist das Vorhandensein von Computern mit einem Internetzugang. Je Gruppe sollte ein Computer zur Verfügung stehen.
Das Ziel und somit die Motivation der PrimarWebQuest-Arbeit ist für die SuS das Präsentieren ihrer Ergebnisse. Es sollte nach einer optimalen Möglichkeit gesucht werden, dem Thema und den technischen Voraussetzungen angemessen, die eigenen Ergebnisse den Anderen zugänglich zu machen. Zum Beispiel in Form einer Plakaterstellung oder eine Powerpointpräsentation.
2 Informationen zum PrimarWebQuest "Sommerferien"
2.1 Zum Einsatz dieses PrimarWebQuests
Zeitlicher Rahmen
Das PrimarWebQuest "Sommerferien" wurde für eine 3. Klasse entwickelt. Für die Bearbeitung sind etwa 7 Unterrichtsstunden einzuplanen.
Voraussetzungen der SchülerInnen
Da es sich um ein schülernahes Thema handelt und jeder eigene Vorstellungen und Erfahrungen zum Thema Sommerferien mitbringt, sind keine weiteren Vorkenntnisse vorausgesetzt. Die Kinder treffen hier erstmals jedoch erstmals im Kontext Mathematikunterricht auf das Thema und lernen, handlungsorientiert mit Daten, Tabellen und Umfragen umzugehen.
Der grundlegende Umgang mit dem Computer ist den SuS durch Recherchearbeiten und durch den privaten Gebrauch ebenfalls vertraut.
Generell erfordert die Arbeit mit der WebQuest-Methode eine gute Lesekompetenz, da ein großes Textvolumen erschlossen und verarbeitet werden soll.
Da die Kinder am Ende ihre Ergebnisse präsentieren sollen, ist es auf jeden Fall von Vorteil, wenn sie darin bereits vorher schon Erfahrungen gesammelt
Vorbereitungen für den Einsatz des WebQuests
Die Bearbeitung des WebQuests soll in Gruppenarbeit erfolgen.
Da die Kinder trotz der kurzen Einführung in die Handhabung eines Computers noch über wenig Erfahrung verfügen, empfiehlt es sich, die Rechner für die SchülerInnen bereits vor Beginn der Stunde hochzufahren und das WebQuest zu öffnen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die SchülerInnen alle die gleichen Ausgangsvoraussetzungen haben und gleichzeitig mit der Bearbeitung des WebQuests beginnen können.
Achtung! Die Doodle-Umfragen müssen von der Lehrkraft jeweils neu erstellt werden, um eigene Ergebnisse zu erzielen. Die Links zu den einzelnen Umfragen können den SuS beispielsweise in einer Offline-PDF-Datei zugänglich gemacht werden, da das PrimarWebQuest nur von uns verändert werden kann.
Technische Voraussetzungen
Da die Lösung dieses PrimarWebQuests in Gruppenarbeit am sinnvollsten ist, werden auch entsprechend viele Computer benötigt. Ideal wäre ein Computerraum, sodass jede Gruppe einen Computer mit Internetzugang nutzen kann. Sollten jedoch nicht genügend Computer für alle Gruppen bereit stehen, bietet sich das WebQuest auch beispielsweise im Rahmen eines Wochenarbeitsplanes an. Als weiteres Arbeitsmittel empfiehlt sich ein Drucker, damit die Arbeitsblätter und die Arbeitsanweisung, sowie der Bewertungsbogen ausgedruckt werden können. Dies kann auch durch die Lehrkraft vorbereitet werden, wodurch eine Zeitersparnis erreicht werden kann.
2.2 Sachanalyse
Daten (lat. = geben) sind logisch gruppierte Informationseinheiten mit hohem Informationswert. Sie treten meist in größerer Anzahl auf und sind ein wichtiger Teil der beschreibenden Statistik. Ausgangspunkt für das Erfassen von Daten ist eine zentrale Fragestellung.[1] Merkmalsträger werden „[…] auf eine interessierende Eigenschaft hin betrachtet [...]“[2]. Dazu wird eine Grundgesamtheit (zu untersuchende Menge) gewählt, bei der sich die einzelnen Merkmalsträger den Merkmalsausprägungen zuordnen sollen. Ein Merkmal heißt „[…] erschöpfend bezüglich der Grundgesamtheit“[3], wenn jedem Merkmalsträger eine Merkmalsausprägung zugeordnet werden kann. Kann ein Merkmal nicht erschöpfend untersucht werden, so können die Merkmalsausprägungen ‚Sonstige‘ oder ‚Andere‘ hinzugefügt werden.[4]
Als Möglichkeiten der Datenerhebung in der Grundschule nennt Neubert Zählvorgänge, Beobachtungen und Befragungen. Diese können mündlich, schriftlich, telefonisch oder internetgestützt durchgeführt werden. Auch die Art der Fragen lässt sich unterteilen. Bei geschlossenen Fragen sind alle möglichen Antwortmöglichkeiten bereits vorgegeben. Die Fragen sind überschaubar und leicht auszuwerten. Offene Fragen weisen hingegen keine Antwortmöglichkeiten vor. Bei ihnen müssen die Befragten eine eigene Antwort formulieren. Da eine Auswertung bei vielen verschiedenen Antworten aufwendig sein kann, schlägt Neubert an dieser Stelle das Bilden von Oberbegriffen vor. Halboffene Fragen sind eine Kombination zwischen geschlossenen und offenen Fragen. Neben vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, können die Befragten eigene Antworten hinzufügen.[5]
Daten können „[…] nur dann optimal genutzt werden, wenn sie strukturiert und in geeigneten Darstellungsformen vorliegen.“[6] Graphische Darstellungen sind ein wichtiges Hilfsmittel der beschreibenden Statistik und haben das Ziel wichtige Informationen hervorzuheben. Sie können zum einen in Urlisten, Strichlisten und Tabellen veranschaulicht werden, aber auch in Diagrammen. „Diagramme sind zweidimensionale Darstellungen verschiedener (meist zwei) zusammenhängender Messgrößen.“[7] Dies können Stab-, Streifen-, Balken- und Säulendiagramme sein, die sich in einem Koordinatensystem befinden und bei denen die absoluten Häufigkeiten abgelesen werden können. Block- und Kreisdiagramme sind geeignet, um relative Häufigkeiten darzustellen. Weiterhin gibt es die Möglichkeit zur Verwendung von Stängel-Blatt-, Linien-/Kurvendiagrammen und Piktogrammen.[8]
2.3 Lernziele
Lernziele zum Umgang mit dem Computer und dem PrimarWebQuest:
Die Schülerinnen und Schüler
- können ihre Medienkompetenz erweitern, indem sie am Computer arbeiten und Informationen aus dem Internet entnehmen.
- lernen die Methode des PrimarWebQuests kennen und finden sich in diesem zurecht.
Lernziele zum Inhaltsfeld ‚Daten‘:
Die Schülerinnen und Schüler
- kennen die mathematischen Begriffe wie ‚Daten‘, ‚Umfragen‘, ‚Strichlisten‘, ‚Tabellen‘, ‚Diagramme‘ und können sie kontextbezogen verwenden.
- können an Doodle-Umfragen teilnehmen, indem sie diese ehrlich beantworten.
- können in ihrer Fähigkeiten im Kommunizieren und Argumentieren verbessern, indem sie in einer Gruppe zusammenarbeiten, Absprachen treffen und sich gegenseitig helfen.
- können die erhobenen Daten verstehen und ihre Fähigkeiten im Darstellen weiterentwickeln, indem sie die Daten in verschiedene Darstellungsformen (Tabellen und Streifendiagramme) übertragen.
- können anhand der Ergebnisse ein übersichtliches Plakat erstellen und dieses ihren Mitschülern präsentieren, indem sie die erhobenen Daten aus den Darstellungsformen ablesen und zentrale Fragen beantworten.
2.4 Didaktisch-methodischer Kommentar
Das mathematische Thema des PWQs ist dem Inhaltsfeld ‚Daten und Zufall‘ zuzuordnen. „Das Inhaltsfeld beschreibt das Erheben und Darstellen von Daten in Bezug auf konkrete Fragestellungen […]“[9]. Dazu lernen die Kinder zunächst wichtige Fachbegriffe kennen. Die interessierenden Daten werden dann gesammelt, indem die SuS an Umfragen teilnehmen. Anschließend werden die gewonnenen Daten strukturiert und übersichtlich anhand von Tabellen und Diagrammen dargestellt.[10] Aus diesen Darstellungen können wiederum Informationen über die Daten entnommen werden.[11]
Im PWQ steht die Kompetenz des Darstellens im Vordergrund.[12] Die SuS lernen das Darstellen anhand von Strichlisten, Tabellen und Streifendiagrammen kennen und sollen diese später nutzen. Sie übertragen Daten aus Strichlisten und Tabellen in das Streifendiagramm und vergleichen sie[13], um einen Datenverlust zu verhindern. Das Streifendiagramm bietet sich als Darstellungsform besonders gut an, da es den Kindern zum einen schon bekannt sein kann (unter dem Namen ‚Säulendiagramm‘, weshalb auf den ABs beide Namen verwendet werden) und weil Diagramme im Vergleich zu Tabellen besonders gut im Gedächtnis bleiben.[14]
Durch die Durchführung des Projekts können die SuS weiterhin ihre Kompetenzen im ‚Kommunizieren‘ und ‚Argumentieren‘ entwickeln.[15] Das Kommunizieren üben die Kinder, indem sie innerhalb ihrer Gruppe die eignen Denkprozesse und Vorgehensweisen beim Erarbeiten der Arbeitsblätter beschreiben. Außerdem überprüfen sie dabei die Äußerungen ihrer Mitschüler. Durch das neu erworbene Wissen über Daten, Umfragen und die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten können die SuS Fachbegriffe sachgerecht verwenden. Lösungswege und Lösungsstrategien werden innerhalb des Arbeitsprozesses diskutiert.[16] Die Kompetenz des Argumentierens wird erweitert, indem die SuS ihre Lösungswege beschreiben und begründen. Anhand der Plakate stellen sie die Zusammenhänge innerhalb der Umfrage vor. Die Kinder können die mathematischen Aussagen ihrer Mitschüler auf ihre Korrektheit überprüfen und Lösungswege nachvollziehen. Während der Präsentationsphase können die SuS Fragen und Vermutungen zu den ausgewerteten Umfragen formulieren und die Beziehungen zwischen den Streifen im Streifendiagramm benennen.[17]
Die Medienkompetenz der SuS wird zudem geschult, indem sie den Computer anforderungsbezogen nutzen. Außerdem dokumentieren sie ihre Lern- und Arbeitsergebnisse, beispielsweise anhand der Plakate, welche sie zum Abschluss als Hilfsmittel bei ihrer Präsentation nutzen.[18]
Die Schüler- und Alltagsrelevanz zeigt sich zum einen im Thema, über das die Daten erhoben werden: Sommerferien. Diese stehen bevor und betreffen jeden. Die Kinder besitzen bereits Vorstellungen darüber, was für sie schöne Sommerferien ausmachen. Zudem können die SuS ihre Mitschüler besser kennenlernen, sich selbst einschätzen und sich selbst in den Umfragen wiederfinden. Dies motiviert die SuS, da es um sie selbst geht. Auch das Lesen und Verstehen von Darstellungsformen ist im Alltag relevant, denn man begegnet diesen sehr oft, so Neubert.[19]
Wir haben uns dafür entschieden, die Kinder an Umfragen teilnehmen zu lassen, die wir bereits vorbereitet haben. Dies bietet den Vorteil, dass sie bereits im PWQ verlinkt sind und jedes Kind am Computer daran teilnehmen kann. Hätten die Kinder die Umfragen selbst durchgeführt, so hätte der Schwerpunkt der Einheit nicht am PC stattgefunden. Zudem hätte dies zu einem zeitlichen und logistischen Problem geführt, da die SuS gleichzeitig die eigenen Fragen stellen, aber auch Fragen der anderen Gruppen beantworten hätten müssen.
Weiterhin haben wir uns für geschlossene Fragen entschieden, da Doodle nicht die Möglichkeit zum Anfügen eigener Antworten bietet. Um den heterogenen Vorlieben gerecht zu werden, haben wir bei vielen Fragen die Kategorie ‚Andere‘ eingefügt.
Der Online-Terminplaner ‚Doodle‘[20] erscheint uns als besonders geeignet zur Durchführung der Umfragen, da die Lehrkraft die Umfragen vor Durchführung des Projekts erstellen kann und die Ergebnisse der Umfragen direkt online gespeichert werden. So lässt sich problemlos überprüfen, wie viele Kinder bereits teilgenommen haben. Eine Anleitung für Doodle zeigt den SuS die einzelnen Schritte, die sie beachten müssen, um erfolgreich teilzunehmen.
Wenn die Klasse bisher wenig am Computer gearbeitet hat, kann zu Beginn des Projekts eine gemeinsame Einführung in die PWQ-Methode und das Thema mithilfe des Whiteboards stattfinden. Die Funktion jeder Seite wird im Unterrichtsgespräch erarbeitet.[21]
Die SuS arbeiten in Kleingruppen zusammen, im Sinne der PWQ-Methode. Langenhan und Schreiber empfehlen Dreier- oder Vierergruppen.[22] Wir teilen die Kinder in Vierer- und Fünfergruppen ein, da nur sechs PCs zur Verfügung stehen. Die SuS sollen sich in den Gruppen gegenseitig anregen, kooperativ zusammenarbeiten und sich beim Lernen gegenseitig helfen.[23]
Die Informationsblätter zu Daten, Umfragen und den Darstellungsformen haben wir selbst erstellt, da wir im Internet nur wenig Material gefunden haben, das wir für geeignet erachten für eine dritte Klasse.
Als Differenzierungsangebot während des Arbeitsprozesses dient die Aufgabe zum Übertragen der Daten einer im Internet vorgegebenen Umfrage in ein Streifendiagramm. Dies können die Kinder, die gerade nicht an den Doodle-Umfragen teilnehmen, bearbeiten. Außerdem können schnelle Gruppen bereits den Ausblick anschauen. Zudem findet eine natürliche Differenzierung statt, indem die stärkeren SuS den schwächeren SuS in der Gruppe helfen können, genauso wie die schnellen den langsamen Kindern.
Eine Präsentation bietet sich zum Abschluss des Projektes an, da jede Gruppe je zwei Umfragen auswertet. Durch die Präsentation erfahren die Kinder, wie die Umfragen beantwortet wurden und was in der Klasse besonders beliebt ist. Außerdem kann dabei überprüft werden, ob die Kinder das Gelernte verstanden haben und ob sie es anwenden können.
Die Selbsteinschätzung der Gruppen durch einen Bewertungsbogen ist ebenfalls in der PWQ-Methode vorgesehen, um den Lernprozess der Kinder ernst zu nehmen, ihre Selbstreflexion zu stärken und ihnen in einem anschließendes Gespräch ein ehrliches Feedback zu geben.[24]
[1] Vgl. Neubert, Bernd (2012) Leitidee: Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Aufgabenbeispiele und Impulse für die Grundschule. S. 8-9.
[2] Neubert, Bernd (2012) Leitidee: Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Aufgabenbeispiele und Impulse für die Grundschule. S. 9.
[3] Ebd. S. 10.
[4] Vgl. Ebd. S. 10.
[5] Ebd. S. 11-13.
[6] Ebd. S. 8.
[7] Ebd. S. 15.
[8] Vgl. Ebd. S. 16-21.
[9] Hessisches Kultusministerium (2011) Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue Kerncurriculum für Hessen. Primarstufe Mathematik. S. 15.
[10] Vgl. Ebd. S. 19.
[11] Vgl. Ebd. S. 23.
[12] Vgl. Ebd. S. 12.
[13] Vgl. Ebd. S. 23.
[14] Vgl. Neubert, Bernd (2012) Leitidee: Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Aufgabenbeispiele und Impulse für die Grundschule. S. 15.
[15] Vgl. Hessisches Kultusministerium (2011) Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue Kerncurriculum für Hessen. Primarstufe Mathematik. S. 12.
[16] Vgl. Ebd.
[17] Vgl. Ebd. S. 12-13.
[18] Vgl. Ebd. S. 10.
[19] Vgl. Neubert, Bernd (2012) Leitidee: Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Aufgabenbeispiele und Impulse für die Grundschule. S. 37.
[20] Vgl. http://doodle.com/de/ueber-doodle, Stand: 09.07.2015.
[21] Vgl Langenhan, Schreiber (2012) PrimarWebQuest. Projektorientiertes Lernen mit dem Internet in der Primarstufe. S. 33-34.
[22] Vgl. Ebd. S. 35.
[23] Vgl. Slavin (1993), zit. nach ebd.
[24] Vgl. Langenhan, Schreiber (2012) PrimarWebQuest. Projektorientiertes Lernen mit dem Internet in der Primarstufe. S. 37.
Dafür erhalten sie hier eine grobe Gliederung der beiden Punkte:
- Informationen zur PrimarWebQuest-Methode
- Didaktische und methodische Hinweise
- Hinweise zum Umgang mit PrimarWebQuests
- Informationen zum PrimarWebQuest "Sommerferien"
- Zum Einsatz dieses PrimarWebQuests
- Sachanalyse
- Didaktisch-methodischer Kommentar
Vielen Dank für die Benutzung und viel Spaß bei der Bearbeitung unseres WebQuests mit Ihrer Klasse wünschen: Merrit Stahl, Luisa Peters und Katrin Baum
1 Informationen zur PrimarWebQuest-Methode
1.1 Didaktische und methodische Hinweise
Digitale Mediennutzung ist für Grundschüler der heutigen Zeit selbstverständlich. Das Lernen in und mit dem Internet bietet dem Nutzer Materialien in scheinbar unbegrenzter Vielfalt. Viele Informationen sind in einer regelrechten Flut nutzbar. Dabei entsteht oft die Schwierigkeit, dass zwar viele Informationen gefunden, jedoch ohne jegliche weitere Prüfung unkritisch und unreflektiert genutzt werden.
Die PrimarWebQuest-Methode soll genau hier ansetzen. Nutzer dieses PrimarWebQuests werden an ausgewählte Seiten, bzw. Dateien „verlinkt“, sodass nur geprüfte Informationen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung stehen.
Das vereinfachte WebQuest:
Lehrer-Online.de: WebQuests für die Grundschule: Prima(r)WebQuest
Eine Beschreibung zum klassischen Aufbau finden sie unter:
Christof Schreiber: Die klassische WebQuest-Methode
Eine Linkliste mit umfangreicherer Information zum Thema finden Sie unter:
Christof Schreiber: Links zum Thema WebQuests
1.2 Aufbau eines PrimarWebQuests
Das PrimarWebQuest gliedert sich immer in die folgende Punkte:
Einleitung, Projekt, Material, Anforderung und Ausblick.
Einleitung
Die Einleitung bildet die Startseite des Webquests und sollte daher für die Zielgruppe ansprechend gestaltet sein. Auf diese können die Schüler zu jeder Zeit zurück gelangen. Von hier aus sind alle einzelnen Seiten verlinkt, sodass ein einfaches „hin- und herklicken“ ermöglicht wird.
Die Einleitung soll die Schülerinnen und Schüler auf das Thema einstimmen und einen Anreiz schaffen sich mit der Seite auseinanderzusetzen. Durch einen Lebensweltbezug soll ihr Interesse geweckt werden, sodass das Webquest motiviert bearbeitet werden kann.
Projekt
Unter dem Reiter Projekt ist eine kurze Beschreibung des Webquests zu finden, welche den Schülern kurz den Sinn des Projektes aufzeigen soll. Des weiteren werden hier die Arbeitsschritte des Projektes vorgestellt, an denen sich die Schüler orientieren können. Diese sind durch farbige Hinterlegung direkt mit den Aufgaben verlinkt. Bei der Beschreibung des Arbeitsprozesses ist zu beachten, dass nicht mehr als nötig vorgegeben werden sollte. Kann die Klasse sehr frei arbeiten, braucht man nur wenige Hinweise. Andere Klasse benötigen detailliertere Anweisungen.
Der Umgang mit Material und Quellen, Suche und Bearbeitung von Informationen, konkrete Fragen und Anweisungen, Art der Zusammenarbeit sowie die Art der Präsentation werden beschrieben.
Material
Unter Punkt 3 befinden sich die so genannten „Spezialaufträge“. Diese sind in der angegeben Reihenfolge zu bearbeiten. Auch hier sind die Aufträge wieder durch vorgefertigte Materialien verlinkt. Hierbei ist es sinnvoll verschiedene Arbeitsblätter bereits ausgedruckt zu haben, um dadurch mehr Zeit zur Bearbeitung der Aufgaben zu haben.
Als Hauptquelle soll das Webquest an sich dienen. Dieses muss aber nicht die einziege Quelle bleiben. Für jedes Thema und für jede Altersstufe sollten geeignete Quellen verwendet werden. Teilweise ist es erforderlich, Quellen zielgruppengerecht zu verändern oder anzupassen. Auch klassische Medien wie Bücher oder Zeitschriften können hier eingesetzt werden.
Anforderung
Dieser Bereich beschreibt die Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler. Sie erfahren hier, welche Anforderungen an eine gelungene Arbeit gestellt werden. Um das eigenständige, selbstverantwortliche und reflektierte Arbeiten zu fördern, ist in diesem Bereich ein Selbstbewertungsbogen hinterlegt. Mit Hilfe von diesem sollen die Schüler sich selbst einschätzen und bewerten.
Ausblick
Der Ausblick verdeutlicht kurz die Zielerreichung des Projektes und erzeugt damit erneut Motivation sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen. Sinnvoll sind deshalb die Bereithaltung von weiterführenden Links, sodass schnellere Schülerinnen und Schüler zusätzliche Informationen zum Thema erhalten oder ihr gewonnenes Wissen testen können.
1.2 Hinweise zum Umgang mit dem PrimarWebQuest
Bevor die SuS sich im Unterricht mit einem PrimarWebQuest beschäftigen, sollte es eine kurze Einführung zum Umgang damit geben. Alle für die SchülerInnen wichtigen Hinweise zur Arbeit mit dem PrimarWebQuest sind jedoch auch in diesem selbst beschrieben, sodass eine selbständige Auseinandersetzung damit (je nach Klasse) auch möglich ist. Das PrimarWebQuest und die verwendeten Quellen sollten vom technischen Anspruch, vom Umfang und der Sprache den Lernvoraussetzungen und der Leistungsfähigkeit der SchülerInnen entsprechen.Häufig sind PrimarWebQuests so konstruiert, dass sie in Gruppenarbeit bewältigt werden können. Hierfür ist es sinnvoll die Gruppen vor Beginn einteilen zu lassen oder einzuteilen.
Vor Beginn der Arbeit mit dem PrimarWebQuest sollte dies vorher von allen SuS gelesen werden. So können allgemeine Fragen gemeinsam geklärt werden.
Voraussetzung für die Bearbeitung des PrimarWebQuests ist das Vorhandensein von Computern mit einem Internetzugang. Je Gruppe sollte ein Computer zur Verfügung stehen.
Das Ziel und somit die Motivation der PrimarWebQuest-Arbeit ist für die SuS das Präsentieren ihrer Ergebnisse. Es sollte nach einer optimalen Möglichkeit gesucht werden, dem Thema und den technischen Voraussetzungen angemessen, die eigenen Ergebnisse den Anderen zugänglich zu machen. Zum Beispiel in Form einer Plakaterstellung oder eine Powerpointpräsentation.
2 Informationen zum PrimarWebQuest "Sommerferien"
2.1 Zum Einsatz dieses PrimarWebQuests
Zeitlicher Rahmen
Das PrimarWebQuest "Sommerferien" wurde für eine 3. Klasse entwickelt. Für die Bearbeitung sind etwa 7 Unterrichtsstunden einzuplanen.
Voraussetzungen der SchülerInnen
Da es sich um ein schülernahes Thema handelt und jeder eigene Vorstellungen und Erfahrungen zum Thema Sommerferien mitbringt, sind keine weiteren Vorkenntnisse vorausgesetzt. Die Kinder treffen hier erstmals jedoch erstmals im Kontext Mathematikunterricht auf das Thema und lernen, handlungsorientiert mit Daten, Tabellen und Umfragen umzugehen.
Der grundlegende Umgang mit dem Computer ist den SuS durch Recherchearbeiten und durch den privaten Gebrauch ebenfalls vertraut.
Generell erfordert die Arbeit mit der WebQuest-Methode eine gute Lesekompetenz, da ein großes Textvolumen erschlossen und verarbeitet werden soll.
Da die Kinder am Ende ihre Ergebnisse präsentieren sollen, ist es auf jeden Fall von Vorteil, wenn sie darin bereits vorher schon Erfahrungen gesammelt
Vorbereitungen für den Einsatz des WebQuests
Die Bearbeitung des WebQuests soll in Gruppenarbeit erfolgen.
Da die Kinder trotz der kurzen Einführung in die Handhabung eines Computers noch über wenig Erfahrung verfügen, empfiehlt es sich, die Rechner für die SchülerInnen bereits vor Beginn der Stunde hochzufahren und das WebQuest zu öffnen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die SchülerInnen alle die gleichen Ausgangsvoraussetzungen haben und gleichzeitig mit der Bearbeitung des WebQuests beginnen können.
Achtung! Die Doodle-Umfragen müssen von der Lehrkraft jeweils neu erstellt werden, um eigene Ergebnisse zu erzielen. Die Links zu den einzelnen Umfragen können den SuS beispielsweise in einer Offline-PDF-Datei zugänglich gemacht werden, da das PrimarWebQuest nur von uns verändert werden kann.
Technische Voraussetzungen
Da die Lösung dieses PrimarWebQuests in Gruppenarbeit am sinnvollsten ist, werden auch entsprechend viele Computer benötigt. Ideal wäre ein Computerraum, sodass jede Gruppe einen Computer mit Internetzugang nutzen kann. Sollten jedoch nicht genügend Computer für alle Gruppen bereit stehen, bietet sich das WebQuest auch beispielsweise im Rahmen eines Wochenarbeitsplanes an. Als weiteres Arbeitsmittel empfiehlt sich ein Drucker, damit die Arbeitsblätter und die Arbeitsanweisung, sowie der Bewertungsbogen ausgedruckt werden können. Dies kann auch durch die Lehrkraft vorbereitet werden, wodurch eine Zeitersparnis erreicht werden kann.
2.2 Sachanalyse
Daten (lat. = geben) sind logisch gruppierte Informationseinheiten mit hohem Informationswert. Sie treten meist in größerer Anzahl auf und sind ein wichtiger Teil der beschreibenden Statistik. Ausgangspunkt für das Erfassen von Daten ist eine zentrale Fragestellung.[1] Merkmalsträger werden „[…] auf eine interessierende Eigenschaft hin betrachtet [...]“[2]. Dazu wird eine Grundgesamtheit (zu untersuchende Menge) gewählt, bei der sich die einzelnen Merkmalsträger den Merkmalsausprägungen zuordnen sollen. Ein Merkmal heißt „[…] erschöpfend bezüglich der Grundgesamtheit“[3], wenn jedem Merkmalsträger eine Merkmalsausprägung zugeordnet werden kann. Kann ein Merkmal nicht erschöpfend untersucht werden, so können die Merkmalsausprägungen ‚Sonstige‘ oder ‚Andere‘ hinzugefügt werden.[4]
Als Möglichkeiten der Datenerhebung in der Grundschule nennt Neubert Zählvorgänge, Beobachtungen und Befragungen. Diese können mündlich, schriftlich, telefonisch oder internetgestützt durchgeführt werden. Auch die Art der Fragen lässt sich unterteilen. Bei geschlossenen Fragen sind alle möglichen Antwortmöglichkeiten bereits vorgegeben. Die Fragen sind überschaubar und leicht auszuwerten. Offene Fragen weisen hingegen keine Antwortmöglichkeiten vor. Bei ihnen müssen die Befragten eine eigene Antwort formulieren. Da eine Auswertung bei vielen verschiedenen Antworten aufwendig sein kann, schlägt Neubert an dieser Stelle das Bilden von Oberbegriffen vor. Halboffene Fragen sind eine Kombination zwischen geschlossenen und offenen Fragen. Neben vorgegebenen Antwortmöglichkeiten, können die Befragten eigene Antworten hinzufügen.[5]
Daten können „[…] nur dann optimal genutzt werden, wenn sie strukturiert und in geeigneten Darstellungsformen vorliegen.“[6] Graphische Darstellungen sind ein wichtiges Hilfsmittel der beschreibenden Statistik und haben das Ziel wichtige Informationen hervorzuheben. Sie können zum einen in Urlisten, Strichlisten und Tabellen veranschaulicht werden, aber auch in Diagrammen. „Diagramme sind zweidimensionale Darstellungen verschiedener (meist zwei) zusammenhängender Messgrößen.“[7] Dies können Stab-, Streifen-, Balken- und Säulendiagramme sein, die sich in einem Koordinatensystem befinden und bei denen die absoluten Häufigkeiten abgelesen werden können. Block- und Kreisdiagramme sind geeignet, um relative Häufigkeiten darzustellen. Weiterhin gibt es die Möglichkeit zur Verwendung von Stängel-Blatt-, Linien-/Kurvendiagrammen und Piktogrammen.[8]
2.3 Lernziele
Lernziele zum Umgang mit dem Computer und dem PrimarWebQuest:
Die Schülerinnen und Schüler
- können ihre Medienkompetenz erweitern, indem sie am Computer arbeiten und Informationen aus dem Internet entnehmen.
- lernen die Methode des PrimarWebQuests kennen und finden sich in diesem zurecht.
Lernziele zum Inhaltsfeld ‚Daten‘:
Die Schülerinnen und Schüler
- kennen die mathematischen Begriffe wie ‚Daten‘, ‚Umfragen‘, ‚Strichlisten‘, ‚Tabellen‘, ‚Diagramme‘ und können sie kontextbezogen verwenden.
- können an Doodle-Umfragen teilnehmen, indem sie diese ehrlich beantworten.
- können in ihrer Fähigkeiten im Kommunizieren und Argumentieren verbessern, indem sie in einer Gruppe zusammenarbeiten, Absprachen treffen und sich gegenseitig helfen.
- können die erhobenen Daten verstehen und ihre Fähigkeiten im Darstellen weiterentwickeln, indem sie die Daten in verschiedene Darstellungsformen (Tabellen und Streifendiagramme) übertragen.
- können anhand der Ergebnisse ein übersichtliches Plakat erstellen und dieses ihren Mitschülern präsentieren, indem sie die erhobenen Daten aus den Darstellungsformen ablesen und zentrale Fragen beantworten.
2.4 Didaktisch-methodischer Kommentar
Das mathematische Thema des PWQs ist dem Inhaltsfeld ‚Daten und Zufall‘ zuzuordnen. „Das Inhaltsfeld beschreibt das Erheben und Darstellen von Daten in Bezug auf konkrete Fragestellungen […]“[9]. Dazu lernen die Kinder zunächst wichtige Fachbegriffe kennen. Die interessierenden Daten werden dann gesammelt, indem die SuS an Umfragen teilnehmen. Anschließend werden die gewonnenen Daten strukturiert und übersichtlich anhand von Tabellen und Diagrammen dargestellt.[10] Aus diesen Darstellungen können wiederum Informationen über die Daten entnommen werden.[11]
Im PWQ steht die Kompetenz des Darstellens im Vordergrund.[12] Die SuS lernen das Darstellen anhand von Strichlisten, Tabellen und Streifendiagrammen kennen und sollen diese später nutzen. Sie übertragen Daten aus Strichlisten und Tabellen in das Streifendiagramm und vergleichen sie[13], um einen Datenverlust zu verhindern. Das Streifendiagramm bietet sich als Darstellungsform besonders gut an, da es den Kindern zum einen schon bekannt sein kann (unter dem Namen ‚Säulendiagramm‘, weshalb auf den ABs beide Namen verwendet werden) und weil Diagramme im Vergleich zu Tabellen besonders gut im Gedächtnis bleiben.[14]
Durch die Durchführung des Projekts können die SuS weiterhin ihre Kompetenzen im ‚Kommunizieren‘ und ‚Argumentieren‘ entwickeln.[15] Das Kommunizieren üben die Kinder, indem sie innerhalb ihrer Gruppe die eignen Denkprozesse und Vorgehensweisen beim Erarbeiten der Arbeitsblätter beschreiben. Außerdem überprüfen sie dabei die Äußerungen ihrer Mitschüler. Durch das neu erworbene Wissen über Daten, Umfragen und die verschiedenen Darstellungsmöglichkeiten können die SuS Fachbegriffe sachgerecht verwenden. Lösungswege und Lösungsstrategien werden innerhalb des Arbeitsprozesses diskutiert.[16] Die Kompetenz des Argumentierens wird erweitert, indem die SuS ihre Lösungswege beschreiben und begründen. Anhand der Plakate stellen sie die Zusammenhänge innerhalb der Umfrage vor. Die Kinder können die mathematischen Aussagen ihrer Mitschüler auf ihre Korrektheit überprüfen und Lösungswege nachvollziehen. Während der Präsentationsphase können die SuS Fragen und Vermutungen zu den ausgewerteten Umfragen formulieren und die Beziehungen zwischen den Streifen im Streifendiagramm benennen.[17]
Die Medienkompetenz der SuS wird zudem geschult, indem sie den Computer anforderungsbezogen nutzen. Außerdem dokumentieren sie ihre Lern- und Arbeitsergebnisse, beispielsweise anhand der Plakate, welche sie zum Abschluss als Hilfsmittel bei ihrer Präsentation nutzen.[18]
Die Schüler- und Alltagsrelevanz zeigt sich zum einen im Thema, über das die Daten erhoben werden: Sommerferien. Diese stehen bevor und betreffen jeden. Die Kinder besitzen bereits Vorstellungen darüber, was für sie schöne Sommerferien ausmachen. Zudem können die SuS ihre Mitschüler besser kennenlernen, sich selbst einschätzen und sich selbst in den Umfragen wiederfinden. Dies motiviert die SuS, da es um sie selbst geht. Auch das Lesen und Verstehen von Darstellungsformen ist im Alltag relevant, denn man begegnet diesen sehr oft, so Neubert.[19]
Wir haben uns dafür entschieden, die Kinder an Umfragen teilnehmen zu lassen, die wir bereits vorbereitet haben. Dies bietet den Vorteil, dass sie bereits im PWQ verlinkt sind und jedes Kind am Computer daran teilnehmen kann. Hätten die Kinder die Umfragen selbst durchgeführt, so hätte der Schwerpunkt der Einheit nicht am PC stattgefunden. Zudem hätte dies zu einem zeitlichen und logistischen Problem geführt, da die SuS gleichzeitig die eigenen Fragen stellen, aber auch Fragen der anderen Gruppen beantworten hätten müssen.
Weiterhin haben wir uns für geschlossene Fragen entschieden, da Doodle nicht die Möglichkeit zum Anfügen eigener Antworten bietet. Um den heterogenen Vorlieben gerecht zu werden, haben wir bei vielen Fragen die Kategorie ‚Andere‘ eingefügt.
Der Online-Terminplaner ‚Doodle‘[20] erscheint uns als besonders geeignet zur Durchführung der Umfragen, da die Lehrkraft die Umfragen vor Durchführung des Projekts erstellen kann und die Ergebnisse der Umfragen direkt online gespeichert werden. So lässt sich problemlos überprüfen, wie viele Kinder bereits teilgenommen haben. Eine Anleitung für Doodle zeigt den SuS die einzelnen Schritte, die sie beachten müssen, um erfolgreich teilzunehmen.
Wenn die Klasse bisher wenig am Computer gearbeitet hat, kann zu Beginn des Projekts eine gemeinsame Einführung in die PWQ-Methode und das Thema mithilfe des Whiteboards stattfinden. Die Funktion jeder Seite wird im Unterrichtsgespräch erarbeitet.[21]
Die SuS arbeiten in Kleingruppen zusammen, im Sinne der PWQ-Methode. Langenhan und Schreiber empfehlen Dreier- oder Vierergruppen.[22] Wir teilen die Kinder in Vierer- und Fünfergruppen ein, da nur sechs PCs zur Verfügung stehen. Die SuS sollen sich in den Gruppen gegenseitig anregen, kooperativ zusammenarbeiten und sich beim Lernen gegenseitig helfen.[23]
Die Informationsblätter zu Daten, Umfragen und den Darstellungsformen haben wir selbst erstellt, da wir im Internet nur wenig Material gefunden haben, das wir für geeignet erachten für eine dritte Klasse.
Als Differenzierungsangebot während des Arbeitsprozesses dient die Aufgabe zum Übertragen der Daten einer im Internet vorgegebenen Umfrage in ein Streifendiagramm. Dies können die Kinder, die gerade nicht an den Doodle-Umfragen teilnehmen, bearbeiten. Außerdem können schnelle Gruppen bereits den Ausblick anschauen. Zudem findet eine natürliche Differenzierung statt, indem die stärkeren SuS den schwächeren SuS in der Gruppe helfen können, genauso wie die schnellen den langsamen Kindern.
Eine Präsentation bietet sich zum Abschluss des Projektes an, da jede Gruppe je zwei Umfragen auswertet. Durch die Präsentation erfahren die Kinder, wie die Umfragen beantwortet wurden und was in der Klasse besonders beliebt ist. Außerdem kann dabei überprüft werden, ob die Kinder das Gelernte verstanden haben und ob sie es anwenden können.
Die Selbsteinschätzung der Gruppen durch einen Bewertungsbogen ist ebenfalls in der PWQ-Methode vorgesehen, um den Lernprozess der Kinder ernst zu nehmen, ihre Selbstreflexion zu stärken und ihnen in einem anschließendes Gespräch ein ehrliches Feedback zu geben.[24]
[1] Vgl. Neubert, Bernd (2012) Leitidee: Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Aufgabenbeispiele und Impulse für die Grundschule. S. 8-9.
[2] Neubert, Bernd (2012) Leitidee: Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Aufgabenbeispiele und Impulse für die Grundschule. S. 9.
[3] Ebd. S. 10.
[4] Vgl. Ebd. S. 10.
[5] Ebd. S. 11-13.
[6] Ebd. S. 8.
[7] Ebd. S. 15.
[8] Vgl. Ebd. S. 16-21.
[9] Hessisches Kultusministerium (2011) Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue Kerncurriculum für Hessen. Primarstufe Mathematik. S. 15.
[10] Vgl. Ebd. S. 19.
[11] Vgl. Ebd. S. 23.
[12] Vgl. Ebd. S. 12.
[13] Vgl. Ebd. S. 23.
[14] Vgl. Neubert, Bernd (2012) Leitidee: Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Aufgabenbeispiele und Impulse für die Grundschule. S. 15.
[15] Vgl. Hessisches Kultusministerium (2011) Bildungsstandards und Inhaltsfelder. Das neue Kerncurriculum für Hessen. Primarstufe Mathematik. S. 12.
[16] Vgl. Ebd.
[17] Vgl. Ebd. S. 12-13.
[18] Vgl. Ebd. S. 10.
[19] Vgl. Neubert, Bernd (2012) Leitidee: Daten, Häufigkeit und Wahrscheinlichkeit. Aufgabenbeispiele und Impulse für die Grundschule. S. 37.
[20] Vgl. http://doodle.com/de/ueber-doodle, Stand: 09.07.2015.
[21] Vgl Langenhan, Schreiber (2012) PrimarWebQuest. Projektorientiertes Lernen mit dem Internet in der Primarstufe. S. 33-34.
[22] Vgl. Ebd. S. 35.
[23] Vgl. Slavin (1993), zit. nach ebd.
[24] Vgl. Langenhan, Schreiber (2012) PrimarWebQuest. Projektorientiertes Lernen mit dem Internet in der Primarstufe. S. 37.